Nauru, ein winziges Land im Südwesten des Pazifischen Ozeans, ist das drittkleinste Inselstaat der Welt, mit nur 21 km² und etwa 12.000 Einwohnern. Dennoch hat es jetzt einen überraschenden Vorschlag: Es verkauft Pässe für 105.000 $.
Die Idee hinter dieser umstrittenen Strategie ist, Mittel zu sammeln, um die Bevölkerung vor den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Nauru gehört zu den am stärksten gefährdeten Ländern durch den Anstieg des Meeresspiegels, was dazu führen könnte, dass es auf der Weltkarte nur noch eine Erinnerung bleibt.
Ein gefährdeter Zufluchtsort
Die Klimakrise hat Nauru unverhältnismäßig stark getroffen. Laut der NASA wird erwartet, dass der Meeresspiegel in Nauru um 69 cm bis zum Jahr 2100 ansteigt, wenn die globale Temperatur um 3 °C steigt, was zu schweren Überschwemmungen und dem Verlust von Ackerland führen wird. Küstenerosion und extreme Stürme sind eine ständige Bedrohung, und salziges Wasser kontaminiert die spärlichen Süßwasserressourcen der Insel.
Die Regierung hat beschlossen, dass der Verkauf dieser „Goldenen Pässe“ ein ehrgeiziges Projekt zur Umsiedlung von bis zu 90% ihrer Bevölkerung in höher gelegene Gebiete finanzieren wird, wo sie sicher vor Überschwemmungen und anderen klimatischen Katastrophen leben können.
Geschichte gescheiterter Versuche
Es ist nicht das erste Mal, dass Nauru den Verkauf von Pässen in Betracht zieht. In der Vergangenheit wurde das Land als Steueroase betrachtet, und seine Wirtschaft hing von der Phosphatmining ab, die 80% seines Territoriums unbewohnbar machte. In den 1990er Jahren verkaufte die Insel Pässe, die in den Händen fragwürdiger Personen landeten, einschließlich Terroristen.
Um die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden, hat die Regierung restriktive Maßnahmen ergriffen, die den Verkauf von Staatsbürgerschaften an Personen mit kriminellen Hintergründen und an Bürger von Ländern, die von der UNO als Hochrisikoländer eingestuft werden, wie Nordkorea, verbieten.
Das anfängliche Ziel von Nauru ist es, im ersten Jahr 5,6 Millionen Dollar zu sammeln, mit der Hoffnung, in Zukunft 500 Pässe jährlich zu erreichen, was Einnahmen von bis zu 42 Millionen Dollar bedeuten könnte. Diese Strategie könnte 19% der Gesamteinnahmen der Regierung ausmachen, was in einem Land, in dem die Arbeitslosigkeit 23% erreicht, entscheidend ist.
Der Verkauf von Pässen mag eine ungewöhnliche Lösung erscheinen, aber in einer Welt, in der globale Hilfsprogramme gegen den Klimawandel unzureichend sind, sind Initiativen wie diese zunehmend notwendig.