Du bist nicht der Einzige, der deinen Körper teilt. In jedem Quadratzentimeter deiner Haut können bis zu fünf Milben der Gattung Demodex leben. Diese kleinen Spinnentiere, die wir normalerweise nicht sehen, sind häufiger, als du denkst. Nachts verwandelt sich dein Gesicht in ein echtes Hotel für sie, wo sie ihre eigenartige nächtliche Routine abhalten.
Kannst du dir vorstellen, unsichtbare Gäste in deinem Gesicht zu haben? Demodex folliculorum und Demodex brevis sind die beiden Arten, die beim Menschen vorkommen. Diese Milben messen zwischen 0,15 und 0,3 Millimeter, sind transparent und haben einen Körper, der dafür geeignet ist, sich an deiner Haut festzuhalten. Sie ernähren sich von abgestorbenen Zellen und dem Talg, den deine Talgdrüsen produzieren, was sie zu ziemlich harmlosen Mitbewohnern für die meisten macht.
Ein mikroskopisches Motel auf deiner Haut
Wenn die Nacht hereinbricht, setzt der Körper Melatonin frei, ein Zeichen, auf das die Milben warten, um aus ihren Verstecken in den Poren zu kommen und ihre Reise über dein Gesicht zu beginnen. Sie bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von etwa einem Zentimeter pro Stunde, und ihr Hauptziel ist es, einen Partner zu finden! Diese nächtliche Aktivität ist darauf zurückzuführen, dass sie tagsüber anfällig für UV-Strahlung sind.
Die Fortpflanzung ist ein faszinierender Prozess. Sowohl Männchen als auch Weibchen haben Geschlechtsorgane, die eine innere Befruchtung ermöglichen. Die Milben paaren sich und legen ihre Eier in den Follikeln oder Poren ab, wo sich die Larven innerhalb von drei bis vier Tagen entwickeln. Nach dem Schlüpfen benötigen sie eine Woche, um die Reife zu erreichen, und nach zwei Lebenswochen sterben sie in deinem Gesicht, wo sie zersetzt werden.
Solltest du dir Sorgen um sie machen?
Die Anwesenheit dieser Milben ist völlig normal, sogar bei anderen Säugetieren wie Hunden und Katzen, die ihre eigenen Arten von Demodex haben. Bei Menschen mit Autoimmunerkrankungen können diese Milben jedoch Hautprobleme auslösen, aufgrund einer übertriebenen Reaktion des Immunsystems. Eine hohe Konzentration von Demodex wurde in von Rosazea betroffenen Bereichen beobachtet, obwohl unklar ist, ob sie die Ursache oder eine Folge der Erkrankung sind.