Der Mond, jener geheimnisvolle Satellit, der uns in den sternenklaren Nächten begleitet, hat eine Seite, die wir von der Erde aus nie sehen. Diese verborgene Seite war eine Quelle der Inspiration für Künstler und Filmemacher, aber jetzt, dank der Mission Chang’e 6 aus China, stehen wir kurz davor, einige ihrer faszinierendsten Geheimnisse zu enthüllen.
Im Jahr 2024 gelang es dieser Mission, in der Südpol-Aitken-Becken zu landen, einem der größten Krater des Sonnensystems, der vor etwa 4,2 Milliarden Jahren entstand. Nach 53 Tagen intensiver Erkundung kehrte die Sonde mit fast 2 kg Proben zur Erde zurück, die ein neues Fenster in die Vergangenheit des Mondes geöffnet haben.
Beweise für eine vulkanische Vergangenheit
Eine aktuelle Studie, die auf den gesammelten Proben basiert, hat Beweise dafür geliefert, dass ein großer Teil der verborgenen Seite des Mondes in seinen ersten Millionen Jahren möglicherweise von einem Lavameer bedeckt war. Diese Offenbarung ist entscheidend für das Verständnis der geologischen Geschichte unseres natürlichen Satelliten.
Wissenschaftler der Chinesischen Akademie der Geowissenschaften veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Science, in der sie beschreiben, wie die gesammelten Basalt-Proben eine ähnliche Zusammensetzung wie die Gesteine der sichtbaren Seite des Mondes aufweisen, was darauf hindeutet, dass Vulkanismus ein weit verbreitetes Phänomen auf der gesamten Mondoberfläche gewesen sein könnte und nicht nur auf der verborgenen Seite.
Die Laboruntersuchungen zeigten, dass sie nur 2 Gramm Material benötigten, um festzustellen, dass die Gesteine etwa 2,8 Milliarden Jahre alt sind. Dies verstärkt die Theorie, dass ein Lavameer den Mond in seiner Jugend bedeckt haben könnte, was unsere Wahrnehmung über die Bildung und Evolution dieses Himmelskörpers verändert.
Darüber hinaus haben Forscher signifikante Unterschiede zwischen den Gesteinen der sichtbaren und der verborgenen Seite festgestellt, die durch einen Asteroideneinschlag beeinflusst wurden, der die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Mondmantels veränderte. Dieses Phänomen könnte zu unterschiedlichen Zusammensetzungen der Gesteine geführt haben, die wir heute kennen.
Die Ergebnisse der Chang’e 6-Mission folgen einer früheren Studie aus dem Jahr 2024, die ebenfalls die Existenz eines Magmaozeans am lunarischen Südpol vorschlug. Mit jeder neuen Forschung werden weitere Geheimnisse enthüllt, und jede Entdeckung bringt uns näher daran, zu verstehen, wie der Mond in seinen frühen Tagen war.